Freitag, 14. September 2012

Süleymaniye

Neben der Blauen Moschee gehört der Süleymaniye Moscheen-Komplex zu den faszinierendsten und kunsthistorisch bedeutendsten Gebäuden Istanbuls. Während die Blaue Moschee, die Hagia Sophia, der Topkapi-Palast und die unterirdischen Zisterne mehr oder weniger nebeneinander im Istanbuler Stadtteil Sultanahmet liegen, so befindet sich die Süleymaniye etwas abseits. Macht nichts, denn der Weg von den anderen wichtigen Sehenswürdigkeiten bis zur Süleymaniye führt am Großen Basar vorbei, und somit gibt es zwischendurch eine Menge zu sehen (und zu kaufen).


Eine Moschee besuchen

Bevor ein Muslim eine Moschee betritt, wäscht er sich die Füße. Daher gibt es auch vor den Moscheen so kunstvolle Fußwaschbecken (siehe Foto unten). Bei der Süleymaniye gilt ebenso wie bei der Blauen Moschee: Schuhe ausziehen, in einer ausliegenden Plastiktüte verstauen und Kopftuch aufsetzen.



Der Vorhof der Süleymaniye

In der Mitte des von einem Säulengang umgebenen Vorhofes der Süleymaniye-Moschee steht ein Reinigungsbrunnen, an den Ecken ragen Minarette in den Himmel. Die zwischen 1550 und 1557 entstandene Moschee Süleymaniye gilt als Meisterstück des berühmten Architekten Sinan, der in einer Grabkammer an der Außenmauer des Gebäudekomplexes bestattet wurde.


Eine Moschee der Superlative

Die Seiten des quadratischen Moschee-Innenraumes betragen 60 Meter, die Kuppel hat einen Durchmesser von mehr als 27 Meter und in der Moschee finden mehr als 4.000 Gläubige Platz. Quelle: Baedecker Istanbul.


Nebenbauten der Moschee

Zur Süleymaniye gehört ein ganzer Komplex an Nebengebäuden. In ihnen waren eine Schule, ein Badehaus, eine medizinische Hochschule, eine Armenküche und ein Waisenhaus untergebracht. Die Bibliothek dagegen ist heute noch in Gebrauch und ist dank ihrer 32.000 Handschriften eine wichtige Institution in der islamischen Welt (Quelle: Baedecker Istanbul ). Das Foto unten zeigt das Restaurant Darüzziyafe, ein weiterer guter Tipp aus dem Reiseführer 100% Istanbul.



Wer war Süleyman?
"Ich, der Sultan der Sultane, Herr der Herren, Spender der Kronen an die Monarchen auf dem ganzen Erdenrund, Allahs Schatten auf Erden ..." so schreibt der Sultan Süleyman wenig bescheiden in einem Brief an den französischen König (Quelle: Geo Epoche Osmanisches Reich). Doch tatsächlich war kaum ein anderer türkischer Herrscher so mächtig, so einflussreich und auch so brutal. 

Süleyman (türkisch für Salomon) kann auf einen ruhmreichen Stammbaum zurückblicken: Seine Mutter war vermutlich eine Nachfahrin von Dschingis Khan, sein Vater ein Enkel Mehmets, der Konstantinopel eroberte. Auch Süleyman hatte das Erobern im Blut und brach in seiner 46-jährigen Amtszeit immer wieder zu Feldzügen aus, u.a. Richtung Kleinasien, Wien, Bagdad, Dalmatien und den Jemen. Am Ende reichte sein Reich von Belgrad bis zur Grenze Persien.

Süleyman, der Gesetzesgeber
Um ein so großes Reich auch gut regieren zu können, schuf Süleyman eine präzise Gesetzgebung, was ihm den Beinamen der Gesetzesgeber einbrachte. Der Sultan regelt nicht nur Recht und Ordnung, sondern auch die täglichen Dinge des Lebens: Wie viel Butter darf ein Bäcker für seinen Kuchen verwenden und was kosten Süßigkeiten? Das Resultat: Während der Rest von Europa mit Hexenprozessen und religiösen Auseinandersetzungen beschäftigt ist, blüht das Osmanische Reich auf.
Mehr über Süleyman erfahrt ihr bei Geo Epoche Osmanisches Reich

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