Sonntag, 16. September 2012

Cisterna Basilica

Diese unterirdische Zisterne (auch "versunkenes Schloss" genannt oder auf Türkisch Yerebatan Sarnici) liegt in der Nähe der Hagia Sophia und sollte bei keinem Istanbul-Besuch fehlen, denn der Anblick der unterirdischen Zisterne, die eine Oberfläche von 140 x 70 Metern umfasst, ist atemberaubend.



Auf Stegen zur Medusa

Der Weg führt auf Holzstegen durch die Dunkelheit über das Wasser, vorbei an 336 Säulen und hin zu den zwei Medusen, die mit ihren steinernen Köpfen im Wasser ruhen. Warum sie seitlich auf dem Kopf liegen und wie sie dorthin gelangt sind, weiß man bis heute nicht genau. 



Wofür diente die Zisterne?

Rund 80.000 Kubikmeter Wasser konnte in der Zisterne gespeichert werden und somit diente die Cisterna Basilica als Wasserreservoir der Stadt Istanbul - oder besser gesagt - zur Wasserversorgung der osmanischen Sultane. Erbaut wurde sie im 4. Jh. n. Chr. und etwas 200 Jahre später musste sie ausgebessert und erweitert werden. Übrigens: Die Zisterne diente im James Bond-Film "Liebesgrüße aus Moskau" als Kulisse.

Freitag, 14. September 2012

Großer Basar

Dis ist einer der Eingänge zum Großen Basar, der auch Überdachter Basar oder auf Türkisch Kapali Carsi genannt wird. Angeblich ernährt der Basar rund 20.000 Menschen, bis zu 500.000 Menschen strömen täglich durch seine Tore. Was hinter ihnen verborgen ist? Ein unglaubliches Gewirr aus überdachten Gassen und kleinen Läden, sogar ein Brunnen, eine Post, eine Bank und ein Teehaus gibt es hier. Faszinierend ist die Vielfalt an Kulturen und Menschen. Vom amerikanischen Tourist bis zur unter der Burka versteckten Muslemin - sie alle haben nur ein Ziel: shoppen.

Ohne Handeln geht nichts 

Über 4.000 Geschäfte soll es hier geben. Verteilt sind sie auf 20 Hektar und 60 größtenteils überdachte Gassen. Hier gibt es so ziemlich alles zu kaufen, was nicht niet- und nagelfest ist: Lederjacken und Lacoste-Pullis, Badetücher und Hamam-Seife, Porzellan und Plüschtiere, Schmuck und Schnickschnack, Taschen und Tee. Die Kunst dabei ist nicht nur, das Richtige zu finden, sondern auch den richtigen Preis zu treffen. Und das ist - ehrlich gesagt - nicht so ganz einfach.   


Aus der Antilope wird 'ne Kuh

Mit einer Freundin habe ich mich ins Getümmel gestürzt, Ziel war unter anderem der Kauf einer Lederjacke. Es dauerte nicht lange und sie hatte ein schönes Stück gefunden. "Echtes Antilopenleder, beste Qualität, hervorragende Verarbeitung" für rund 2.000 Euro.  Der ganze Spaß beginnt meist mit der Frage, woher man komme. Weiter geht's mit "Wie gefällt euch Istanbul" und dann kommt man langsam zu dem, um was es geht: die Lederjacke. Ein Wahnsinns-Hin-und-Her. Am Schluss hatte sie 230 Euro hingeblättert - für eine Kalbslederjacke, wie das eingenäht Label verriet. Ob das jetzt ein Schnäppchen war - keine Ahnung!



Wann ist der Preis gerechtfertigt?

Manche sagen, dass man versuchen sollte, den genannten Preis auf ungefähr 60 Prozent des Ausgangspreises herunterzuhandeln. Doch unser Beispiel von der Antilopenjacke zeigt, dass man auch durchaus bis zu einem Zehntel gelangen kann. Am besten ist es, mehrere Preise zu vergleichen, um eine Vorstellung zu bekommen, was reell ist und was nicht. Aber wer hat schon Zeit und Lust, verschiedene Läden abzuklappern? Bleibt einem nichts anderes übrig, als herauszufinden, wo die eigene Schmerzgrenze und die des Verkäufers liegt. 


Süleymaniye

Neben der Blauen Moschee gehört der Süleymaniye Moscheen-Komplex zu den faszinierendsten und kunsthistorisch bedeutendsten Gebäuden Istanbuls. Während die Blaue Moschee, die Hagia Sophia, der Topkapi-Palast und die unterirdischen Zisterne mehr oder weniger nebeneinander im Istanbuler Stadtteil Sultanahmet liegen, so befindet sich die Süleymaniye etwas abseits. Macht nichts, denn der Weg von den anderen wichtigen Sehenswürdigkeiten bis zur Süleymaniye führt am Großen Basar vorbei, und somit gibt es zwischendurch eine Menge zu sehen (und zu kaufen).


Eine Moschee besuchen

Bevor ein Muslim eine Moschee betritt, wäscht er sich die Füße. Daher gibt es auch vor den Moscheen so kunstvolle Fußwaschbecken (siehe Foto unten). Bei der Süleymaniye gilt ebenso wie bei der Blauen Moschee: Schuhe ausziehen, in einer ausliegenden Plastiktüte verstauen und Kopftuch aufsetzen.



Der Vorhof der Süleymaniye

In der Mitte des von einem Säulengang umgebenen Vorhofes der Süleymaniye-Moschee steht ein Reinigungsbrunnen, an den Ecken ragen Minarette in den Himmel. Die zwischen 1550 und 1557 entstandene Moschee Süleymaniye gilt als Meisterstück des berühmten Architekten Sinan, der in einer Grabkammer an der Außenmauer des Gebäudekomplexes bestattet wurde.


Eine Moschee der Superlative

Die Seiten des quadratischen Moschee-Innenraumes betragen 60 Meter, die Kuppel hat einen Durchmesser von mehr als 27 Meter und in der Moschee finden mehr als 4.000 Gläubige Platz. Quelle: Baedecker Istanbul.


Nebenbauten der Moschee

Zur Süleymaniye gehört ein ganzer Komplex an Nebengebäuden. In ihnen waren eine Schule, ein Badehaus, eine medizinische Hochschule, eine Armenküche und ein Waisenhaus untergebracht. Die Bibliothek dagegen ist heute noch in Gebrauch und ist dank ihrer 32.000 Handschriften eine wichtige Institution in der islamischen Welt (Quelle: Baedecker Istanbul ). Das Foto unten zeigt das Restaurant Darüzziyafe, ein weiterer guter Tipp aus dem Reiseführer 100% Istanbul.



Wer war Süleyman?
"Ich, der Sultan der Sultane, Herr der Herren, Spender der Kronen an die Monarchen auf dem ganzen Erdenrund, Allahs Schatten auf Erden ..." so schreibt der Sultan Süleyman wenig bescheiden in einem Brief an den französischen König (Quelle: Geo Epoche Osmanisches Reich). Doch tatsächlich war kaum ein anderer türkischer Herrscher so mächtig, so einflussreich und auch so brutal. 

Süleyman (türkisch für Salomon) kann auf einen ruhmreichen Stammbaum zurückblicken: Seine Mutter war vermutlich eine Nachfahrin von Dschingis Khan, sein Vater ein Enkel Mehmets, der Konstantinopel eroberte. Auch Süleyman hatte das Erobern im Blut und brach in seiner 46-jährigen Amtszeit immer wieder zu Feldzügen aus, u.a. Richtung Kleinasien, Wien, Bagdad, Dalmatien und den Jemen. Am Ende reichte sein Reich von Belgrad bis zur Grenze Persien.

Süleyman, der Gesetzesgeber
Um ein so großes Reich auch gut regieren zu können, schuf Süleyman eine präzise Gesetzgebung, was ihm den Beinamen der Gesetzesgeber einbrachte. Der Sultan regelt nicht nur Recht und Ordnung, sondern auch die täglichen Dinge des Lebens: Wie viel Butter darf ein Bäcker für seinen Kuchen verwenden und was kosten Süßigkeiten? Das Resultat: Während der Rest von Europa mit Hexenprozessen und religiösen Auseinandersetzungen beschäftigt ist, blüht das Osmanische Reich auf.
Mehr über Süleyman erfahrt ihr bei Geo Epoche Osmanisches Reich

Donnerstag, 13. September 2012

Blaue Moschee Istanbul

Eines der beeindruckendsten Bauwerke Istanbuls ist die Blaue Moschee, mit richtigem Namen Sultan Ahmet Camii. Warum Blaue Mosche? Nicht, weil sie von außen so schön blau leuchtet (das tut sie auch, manchmal zur "blauen Stunde" vor Sonnenuntergang). Doch ihr Name stammt vielmehr von den wunderschönen blauen Fayencen im Inneren der Moschee, die der berühmten Manufaktur von Iznik entstammen. Iznik-Fließen und -Ornamenten wird man bei einem Istanbul-Besuch häufiger sehen.


Mosaikkunst vom Feinsten
Wie der Name Sultan Ahmet Camii schon andeutet, war Sultan Ahmet I. der Stifter der blauen Moschee. Den Auftrag zum Bau bekam Mehmet Aga, ein Schüler des bedeutenden Architekten Sinan. In nur siebenjähriger Bauzeit errichtete er dieses Prachtwerk.



Besuch der Blauen Moschee

Im Gegensatz zur Hagia Sophia und dem Topkapi-Palast sind die Moscheen in Istanbul gratis zu besichtigen. Schließlich sind sie keine Museen, sondern dienen als Gotteshäuser und sind daher auch zu den Gebetszeiten nicht für Touristen zugänglich. 

Wie im Petersdom in Rom sollte man sich auch beim Besuch einer Moschee an die Kleiderordnung halten. Das heißt in einer Moschee: Schuhe ausziehen (dafür liegen Plastiktüten am Eingang der Moschee bereit, in denen man seine Schuhe verstauen kann) und Kopftuch aufsetzen (am besten, man hat gleich sein eigenes dabei, ansonsten bekommt man eines ausgehändigt). Währenddessen sich die Muslims vor dem Besuch der Moschee gründlich Füße, Gesicht und Hände waschen, unterlassen dies die meisten Touristen. Das kann man an besonders warmen Tagen leider auch riechen ;-) Tipp: eigene Socken mitnehmen, dann muss man nicht barfuß über den Teppich laufen.



Die Geschichte der sechs Türme (Minarette)

Hoppla, eine Moschee mit sechs Türmen anstatt der üblichen vier (auf dem Foto unten sind jedoch nur fünf der sechs Türme zu sehen). Wie konnte das möglich sein, hatte doch die Moschee von Mekka bereits sechs Türme. Wagte es hier jemand, seine Moschee über die von Mekka zu stellen? Die Legende lautet: Der Erbauer der Moschee hat den Auftrag des Sultans Ahmet falsch verstanden und die Wörter "golden" (türkisch altin)und "sechs" (türkisch alti) verwechselt. So wurden sechs anstatt goldener Minarette erbaut. Man hat die Angelegenheit dann pragmatisch gelöst und der Moschee in Mekka eine weiteres Minarett hinzugefügt.




Hotel-Tipp

Einen wunderschönen Blick auf die Blaue Moschee hat man von der Dachterrasse des Hotels Nomade. Das kleine Hotel liegt in einer schmalen Gasse im Viertel Sultanahmet, hat eine tolle Atmosphäre und ein noch besseres Frühstücksbüffet, das man auf der Dachterrasse essen kann. Einziger Nachteil: Die Einrichtung der Zimmer ist schon etwas in die Jahre gekommen und die Bäder sind mini. Dafür ist man mittendrin im Altstadtleben und bekommt jeden Morgen den Weckruf des Muezzins von der nahgelegenen Moschee hautnah mit (pünktlich um halb sechs). Das Hotel war einer der Tipps aus dem Reiseführer 100% Istanbul.